DEUTSCHER EXPRESSIONISMUS

 

Die Bezeichnung „Expressionismus“ taucht ab 1911 in der Kunstliteratur auf und kennzeichnet zunächst grenzübergreifend die europäische Avantgarde der Jahrhundertwende. In der deutschen Malerei waren die expressionistischen Gruppen „Der blaue Reiter“ (München) und „Brücke“ (Berlin) meistens bekannt. Die Bilder der expressionistischen Maler sind so verschieden, dass sie sich einer formalen Gemeinsamkeit nicht fügen. Daher wäre es angemessener,  den Expressionismus nicht als Stil, sondern als Richtung für das Lebensgefühl einer jungen Generation zu nehmen.

 

Aufgabe.

 

Sprechen Sie zu den folgenden Bildern. Benutzen Sie dabei die angegebenen Vokabeln.

 

„Der blaue Reiter“, München.

 

  1. Marianne von Verefkin.

Sie wurde 1860  in Tula in einer wohlhabenden russischen Adelsfamilie geboren. Nach 1886 wurde sie für 10 Jahre Privatschülerin von Ilja Repin.

1896 kommt sie mit Alexej von Jawlensky nach München.

Selbstbildnis. Tempera auf Papier auf Pappe.   In Lenbachhaus (München) aufbewahrt.

 

Vokabeln:

Energische Haltung; markante Gesichtszüge; extravagante Kopfbedeckung; weltgewandte, gescheite Persönlichkeit; kräftige Farben; breite Pinselstriche; überlängte Formen; deutliche Kontur; leuchtende Kontrasten; gesteigertes Kolorit; die Formen unterordnen sich der Farbe; die Linienführung übernimmt die gestalterische Hauptaufgabe; der Bildraum ist nicht sehr flächig.

Formulieren auch  Sie Ihren persönlichen Eindruck.

 

  1. Alexej von Jawlensky.

1864 in Torschok (bei Twer) geboren. Schüler von Ilja Repin.

1896 kommt er mit  Marianne von Verefkin nach München.

Bildnis des Tänzers Alexander Sacharoff. Öl auf Pappe. München, Lenbachhaus.

 

Vokabeln: großzügige Fläche der Figur; stark geschminktes Gesicht; aggressives Rot der Kleidung und des Mundes; das Schwarz der Konturen und der Perücke; grünliche Schattierungen im Gesicht; den Hintergrund reflektieren; psychische Energie; Formgefühl; expressive Mystik; seelische Stenogramme.

 

  1. Wassily Kandinsky.

1866 in Moskau geboren.

Die Ludwigskirche in München. Öl auf Karton. Madrid, Museo Thyssen-Bornemisza.

 

Vokabeln: der untere Fassadenteil der  Universitätskirche; abstrahierte Menschenmenge; glühende Farbpunkte als Farbtechnik; edelsteinig funkelnde Farben;  kleine Gestalten; prächtige Textur; Wechsel von Hell und Dunkel; folkloristische russische Motive; strahlende Farben; Kontrast zu tiefem Schatten; abstrakt-dekorativer Wert; ausgeprägter Ton.

 

  1. Gabriele Münter.

      1877 in Berlin geboren.

Schulhaus in Murnau. Öl auf Karton. Madrid, Museo Thyssen-Bornemisza.

 

Vokabeln: Bildraum: markante Konturen; acht Flächen; nicht nuancierte Farbfelder; keien Modellierung oder Schattierung; von kleinen bunten Pinselstrichen belebt, Vereinfachung, geometrische Flächenordnung; Ausgewogenheit und Harmonie; skizzenhafte Details; rascher, intuitiver Malprozess.

 

 

„Brücke“, Berlin.

 

Ernst Ludwig Kirchner.

1880 in Aschaffenburg geboren.

Potsdamer Platz. 1916. Öl auf Leinwand. Nationalgalerie, Berlin.

 

Vokabeln: Thema: der „Moloch Großstadt“, Straße, grelles elektrisches Licht, rasanter Verkehr;

Leuchtendes Rot des Potsdamer Bahnhofs; zwei Huren „ladylike“ gekleidet, anonym, gesichtslos; der schwarze Schleier als Symbol der Trauer um Gefallene im Krieg; das spitze Dreieck des Gehsteigs wie eine Lanze; der spitze Männerschritt; die runde Verkehrsinsel; giftiges Grün;